Das erste Mal wohlgemerkt. Ich weiß nicht wo ich anfangen soll. In meinem Kopf herrscht ein wirr war der Gedanken. Fühlt sich an als müsse er explodieren. Was passiert hier? Ist NY die Zukunft? Den ganzen Tag in action. Die Zeit hier vergeht schneller, als woanders auf der Welt, das kann jeder bestätigen, der mal hier war. Ständig gibt es etwas zu tun. Jeder ist durchgehend am arbeiten, sei es die Mutter die zu Hause auf die Kinder aufpasst, sei es ihr Millionärs-Ehemann, der dass Geld nach Hause bringt. Rund um die Uhr. Es gibt in der neuen Welt keine Grenze mehr zwischen Arbeit und zu Hause, dass iPhone kann man nicht ausschalten. Sei es der Security-Mann der jede Nacht, Nacht für Nacht in der Lobby sitzt und entscheidet, wer in das Gebäude darf. Ich weiß nicht wie ich es auf Deutsch sagen kann, aber auf Englisch wäre es „Everybody is always in a hurry.“ Wahrscheinlich gibt es dafür gar keinen deutschen Ausdruck. Die neue Welt spricht Englisch. Und Französisch, Spanisch, Russisch, Italienisch, … Die nächste Generation kann Alles, weiß Alles, will mehr. Wo soll das hinführen?
Wie komme ich darauf? Ja, jetzt wird’s interessant. Einige werden es schon wissen. Ich stehe vor der Entscheidung länger hier zu bleiben als geplant. Nicht, weil ich es genieße die Küchenfußboden jeden Tag zu wischen oder 6 Waschmaschinen die Woche zu waschen. Nein. Ich stehe vor der Entscheidung, hier ‚nebenbei‘ (als hätte ich soviel Zeit!!) ein Praktikum zu machen. Jeder denkt jetzt woow was für eine Möglichkeit!!! Wie geil ist das denn!! Warum zweifelt man daran?
Ha. Es gibt genügend Gründe. Und das bereitet mir Bauchschmerzen. Genug Pro und Cons. Und ich hab wirklich Bauchschmerzen, nur mal so nebenbei angemerkt. Nachts um 1Uhr sitze ich hier und mir ist übel und schreibe diesen Text. Die meisten stehen wohl grade auf in Deutschland. Guten Morgen ihr armen Seelen. Doch nun zurück zum Thema. Wenn ich hier wirklich noch länger bleibe, wie es wohl aussieht. Nina, Ich will Dich nicht länger alleine lassen. Ich vermisse Dich. Wichtigster Punkt. Nächster Punkt, die Uni. Ich wollte doch Klausuren nachschreiben im Wintersemester! Aber…Okay, das kann ich trotzdem machen, wenn ich hier komplett auf Schlaf verzichte und nachts noch 2 Bücher lese. Hochkonzentriert versteht sich.
Okay, jetzt frage ich mich, was hab ich eigentlich zu meckern? Ich hab hier die krasseste Möglichkeit die Wege für mein Leben zu ebnen. Und ich bin in NYC. Aber da fällt mir ein Zitat aus Avatar ein: ‚Ist auch nur irgend’nen Drecksloch‘ Und es stimmt. Sobald man hier lebt will man nicht als Tourist gesehen werden und macht nur noch heimlich Fotos ;) Nein, wenn man hier lebt… Das ist… Wie als ich nach B gezogen bin. ‚wohaa wenn ich erstmal da bin!!!!‘ … Lieg ich doch nur den ganzen Tag im Bett und will nicht aufstehen..haha soviel zu meinem aktiven Lebensstil.
So jetzt hab ich diesen ganzen Mist runtergeschrieben und hab trotzdem keine Lösung. Morgen wird ich erstmal Networking starten, weil der Vater von dem arbeitet bei MTV und die Mutter hat ne eigene Konzertagentur und wenn Du im Fahrstuhl die Frau triffst, der das Penthouse gehört, die produziert so einige Stars. Ja so ist das hier. Aber was sagt man dann? Heeeey, lass uns mal n Kaffee trinken, weil ich will, dass Du mich magst, damit ich meine Zukunft in die richtige Richtung lenken kann? Ich war noch nie gut in Smalltalk. Hürde #1: Smalltalk ist ein Muss.
Vielleicht schau ich mir morgen einfach erstmal meine zukünftige Schule an. Ja, denn ein schweineteurer BusinessEnglish Kurs mit Interview (=Bewerbungsgespräch)Schulung ist auch ein Muss in der neuen Welt. Na dann, herzlich Willkommen.
P.S.: Ich trage fast jeden Tag HighHeels. Ich. Was passiert hier zum Teufel?